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Der Weg zum kreativen Foto-Konzept (Workshop, Teil 1)

30 Jun 2014, Geschrieben von Bernhard Rauscher in Tutorial

Morgen, am 1.7.2014, halte ich einen kleinen Vortrag und Workshop beim Blende1 Fotoclub mit dem Thema “Kreativ – Wie geht das?” – Gäste sind nach formloser Anmeldung auch sehr gerne gesehen!

Da immer wieder nach einer Dokumentation gefragt wurde, hab ich mich dazu entschlossen, das Thema in ein paar Teilen in meinem Blog zu präsentieren – hier Teil 1.

Als Einstieg hab ich eine Präsentation mit Prezi erstellt (ein tolles Tool übrigens, wer’s noch nicht kennt), hier eingebettet:

Wer macht das Bild?

Die Kernaussage und auch sehr grundlegend für meinen ganzen Ansatz ist: Der Fotograf macht das Bild, nicht die Technik. Immer wieder erlebe ich, auch im Fotoclub, wie man schnell über das Thema Technik spricht. Das ist ja auch sooo einfach, da gehört eigentlich nicht viel dazu, und jeder kann mitreden – vorausgesetzt man blättert sich durch ein paar Testmagazine und lernt die Specs seiner Kamera auswendig um dann (wie in den 80er Jahren beim Autoquartett) die Schwäche des Kontrahenten sofort auszunutzen und die Karte “ISO-Rauschen” zu spielen. Pah – da war doch mein Hersteller schon immer vorne! Aber führt das zu besseren Fotos? Ich meine: definitiv nein!

Wie beim Mukke machen

Der beste Vergleich in meinen Augen ist die Musik: Wenn sich ein (Hobby)Musiker ein neues Instrument, z.B. eine Gitarre kauft, macht er/sie dann sofort bessere Musik? Eher nicht. Natürlich klingt die neue Gitarre voluminöser und klarer, die Bünde sind leichter zu greifen und die neuen Saiten rasseln und scheppern nicht wie auf der alten Klampfe. Aber das kann sogar gefährlich sein – auf einmal hört man jeden kleinen Fehler, jeden falschen Ton, jeden Patzer der viel zu dicken Wurstfinger, mit denen man eh nie eine Chance bei den Rolling Stones gehabt hätte.

Genauso ist es in der Fotografie. Die neue bessere Kamera macht das hochauflösendere und schärfere Bild. Aber vertuscht eben auch nicht mehr die kleinen Fehlerchen oder das fehlende Make-up. Die bisher verzeihende Bewegungsunschärfe der alten Kamera, die eben nur bis ISO 800 konnte, wird auf einmal zu feinen, knallharten und crisp dargestellten Schönheitsmakeln.

Und jetzt? Unlösbar?

Wo aber ist nun die Lösung, wenn man bessere und nicht einfach nur schärfere Bilder machen möchte? Die Lösung sitzt hinter der Kamera, genau zwischen den Ohren, in den vielen Hirnwindungen, die sich gerade überlegt haben genau jetzt dieses Motiv mit diesen Einstellungen abzulichten. Hier entsteht das Bild, bzw. sollte eigentlich schon lange vor dem Auslösen im Kopf entstanden sein. Mit einem guten Konzept! Das ist das A und O.

Technik ist wurscht!

Meine Aussage geht konsequenter Weise noch weiter: Die Technik ist egal. Egal zumindest für die Gedanken, die sich jeder ohne Kamera vor dem Fotografieren machen sollte. Dazu brauch ich noch nicht einmal eine Kamera. Klar, danach gibt es Fälle für die ich einfach eine bestimmte technische Ausrüstung benötige, nur wenn man die tollen Handyfotos sieht, die manch einer macht relativiert sich letzteres.

Hierzu passende Linktipps zur iPhonography:

Ich freue mich, wenn die Serie und Schreibe bei Euch gut ankommt. Gebt mir gerne Feedback. Im nächsten Teil will ich mich der konkreten Erarbeitung einer Zielformulierung einer kreativen Fotoserie und dem “Warum?” widmen.

Links (werden stückweise vervollständigt):

Teil 2

Teil 3